Mainz, Worms und Kloster EberbachDas Jahrestreffen 1989 führte uns vom 29. April bis zum 1. Mai nach Mainz, Worms und zum Kloster Eberbach.

Mainz, die Landeshauptstadt von Rheinland-Pfalz, ist auf der linken Seite des Oberrheins gegenüber der Mündung des Mains gelegen. Gegründet spätestens im Jahr 12 v. Chr. als römisches Feldlager nahe einer Keltensiedlung, wurde das bereits von Tacitus erwähnte Mogontiacum im ersten Jahrhundert n. Chr. Provinzhauptstadt und Hauptwaffenplatz am Rhein. Nachdem Bonifatius 745 das Bistum Mainz erhielt, das 782 zum Erzbistum wurde, entwickelte sich Mainz zum Zentrum des Christentums diesseits der Alpen. Als Reichserzkanzler für das Reich nahmen die Mainzer Erzbischöfe den Vorsitz im Kurfürstenkollegium ein. Seine erste Blütezeit erlebte das „Goldene Mainz“ im 13./14. Jahrhundert, sah mehrere Reichstage und war Hauptort des 1254 gegründeten Rheinischen Städtebundes. Neben Speyer und Worms war Mainz auch ein Zentrum des Judentums und gilt als Geburtsstätte der aschkenasischen Kultur. Um 1450 begann in Mainz die Buchdruckerkunst nach der Erfindung Johannes Gutenbergs ihren Siegeszug. Ihr barockes Gepräge erhielt die Stadt im 17. und 18. Jahrhundert als kurfürstliche Residenzstadt. Unter französischer Besatzung etablierte sich 1792/92 die Mainzer Republik und von 1798 bis 1814 war Mainz Hauptstadt des französischen Département du Mont-Tonnerre (Donnersberg). Nach den Napoleonischen Kriegen verlor Mainz jedoch stark an Bedeutung. 1950 schließlich wurde der Regierungssitz des Landes Rheinland-Pfalz von Koblenz nach Mainz verlegt. Mainz ist seit 1477 Universitätsstadt. Der CV ist durch e.v. CV-Verbindung Rheno-Palatia Breslau zu Mainz, e.v. VKDSt Hasso-Rhenania und e.v. KDStV Rhenania-Moguntia vertreten.

Worms, das Ziel des Sonntags, gilt als eine der ältesten Städte Deutschlands. Mit Siedlungsspuren, die in die Jungsteinzeit zurückreichen, ist ein keltischer Ort mit dem Namen Borbetomagus durch antike Zeugnisse belegt. Nach der römischen Eroberung wurde Worms als Civitas Vangionum Hauptort des Gebiets der Vangionen. Im Nibelungenlied wird das Worms des 5. Jahrhunderts als Hauptstadt des Burgundenreichs erwähnt. Seit dem 4. Jahrhundert Bischofssitz, wurde es von Kaiser Barbarossa 1184 mit umfangreichen Freiheitsrechten ausgestattet. vom 8. bis zum 16. Jahrhundert war Worms Veranstaltungsort von über 100 Reichstagen, u.a. verteidigte Martin Luther dort 1521 seine Thesen. Im Mittelalter und in der frühen Neuzeit war die jüdische Gemeinde von Worms eine der bedeutendsten im Reich. Ihr Friedhof „Heiliger Sand“ gilt als der älteste Europas. Im Pfälzischen Erbfolgekrieg erfolgte schließlich 1689 die zerstörung durch französische Truppen, von der sich die Stadt nur langsam erholte.

Der Rheingau, das Ziel des Montags, zieht sich rechtsrheinisch als sanft gewelltes Hügelland bis Lorch. Weingüter wie Schloss Johannisberg unterstreichen seine Bedeutung vor allem für den Anbau von Riesling. Das gleichfalls für seinen Weinanbau bekannte und 1136 gegründete Kloster Eberbach war bis zu ihrer Auflösung 1803 eine der ältesten und bedeutendsten Zisterzen in Deutschland.

Der Hohe Dom zu MainzSt. Stephan zu MainzDer Heilige Sand in WormsKloster Eberbach

Die Bilder zeigen den Hohen Doms St. Martin und St. Stephan zu Mainz, den Chorraum von St. Stephan zu Mainz mit seinen Chagallfenstern, den jüdischen Friedhof „Heiliger Sand“ in Worms und das Kloster Eberbach. Bildernachweis: Gary Bembridge, Wikimedia Commons, Berthold Werner, Wikimedia Commons, Dietrich Krieger, Wikimedia Commons und eine eigene Aufnahme.

Wir danken Cbr. Dipl-Ing. G. Gunsam, Rd und Cbr. Dr. Peter Fink, GlL für die Organisation.

Programm

Samstag, 29. April
10:00 Vorstandssitzung
13:00 Begrüßung und Einführung
- mit Imbiss -
14:00 Besichtigungen
- alternativ:
  St. Stephan mit den Chagallefenstern
  Landesmuseum Mainz mit Der Königsweg
15:45 Rückweg mit Stadtführung zum Bildungszentrum Erbacher Hof
17:30 Vollversammlung und Convent
18:45 Cbr. Prof. Dr. Josef Kolb, Innsbruck: Situation in Österreich
20:00 Festliches Abend-Buffet im Erbacher Hof
Ausklang des Tages im Gewölbekeller
Sonntag, 30. April
08:00 Frühstück
08:45 Hl. Messe in der St. Bernhard-Kapelle/Erbacher Hof
10:00 Abfahrt mit Bussen nach Worms
11:00 Jüdisches Worms
- Friedhof und Synagoge -
13:00 Mittagessen in der Festhaus-Gaststätte
14:30 Christliches Worms
- Kaiserdom, Liebfrauenkirche -
17:30 Rheinhessische Vesper im Weingut in Nackenheim
Montag, 1. Mai
08:00 Frühstück
08:45 Abfahrt mit Bussen zumn Kloster Eberbach
10:00 Führung durch das Zisterzienser-Kloster
12:00 Gelegenheit zur Stärkung in der do. Kloster-Schänke
14:00 Rückkunft nach Mainz
- Ende des Jahrestreffens -

Weitere Informationen

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