Erlangen, Nürnberg und ForchheimDas Jahrestreffen 1991 führte uns vom 19. bis 21. April nach Erlangen, Nürnberg und Frochheim.

Forchheim, Erlangen und Nürnberg sind im Abstand von jeweils etwa 20 km an der Regnitz gelegen, die als Durchgangsweg in Nord-Süd-Richtung schon in der Steinzeit eine Rolle spielte. Erlangen, der geografische Mittelpunkt des Jahrestreffens, wurde 1002 erstmals urkundlich erwähnt und erhielt 1398 Stadtrecht. 1402 schließlich kam es an die Burggrafen von Nürnberg und damit an die in Franken regierenden Hohenzollern. Das Ortsbild wurde markant verändert, als Markgraf Christian Ernst von Brandenburg-Bayreuth 1686 für hugenottische Flüchtlinge die barocke Neustadt gründete und das markgräfliche Schloss errichten ließ. Über Preußen und Bamberg kam Erlangen schließlich 1810 an Bayern. Durch Eingemeindungen, aber vor allem durch den Umzug der Firma Siemens von Berlin nach Erlangen stieg die Einwohnerzahl nach dem Krieg auf über 100.000. Der zweite große Wirtschaftsfaktor ist die Friedrich-Alexander-Universität (FAU) mit ihren Universitätskliniken. Der CV ist in Erlangen durch e.v. KDStV Gothia und e.v. KDStV Frankonia-Czernowitz vertreten.

Nürnberg, das Ziel des Samstags, enstand als Nourenburc am Kreuzungspunkt bedeutender Handelsstraßen und wurde 1050 erstmals urkundlich erwähnt. Frühzeitig mit Markt-, Münz- und Zollrechten ausgestattet, begann der Aufstieg der Siedlung unter der Burg mit der Ernennung zur Freien Reichsstadt durch König Friedrich II. 1219 zu einem der bedeutendsten Zentren des Reichs. 1356 bestimmte die Goldene Bulle, dass jeder Kaiser den ersten Reichstag nach seiner Wahl in Nürnberg abzuhalten hat. Vom 15. bis Ende des 18. Jahrhunderts war Nürnberg der Aufbewahrungsort der Reichskleinodien. Dank des blühenden Fernhandels wurde Nürnberg im 15. und 16. Jahrundert Zentren der Renaissance nördlich der Alpen, sowie des Humanismus und der Reformation. Nach dem Dreißigjährigen Krieg setzte jedoch der politische und wirtschaftliche Niedergang Nürnbergs ein, das schließlich 1806 unter Verlust der Reichsfreiheit zum Königreich Bayern kam. Dort entwickelte es sich schließlich zur führenden Industriestadt und 1835 verband es die erste deutsche Eisenbahn mit der Nachbarstadt Fürth. Ab 1927 nutzten die Nationalsozialisten den weltweit guten Ruf Nürnbergs für ihre Reichsparteitage und nach den Zweiten Weltkrieg wurde Nürnberg aus diesen Gründen als Ort der Kriegsverbrecherprozesse der Allierten ausgewählt. Von überregionaler Bedeutung sind heute der weihnachtliche Christkindlesmarkt sowie die Nürnberger Museen und die Nürnberger Messe. Neben einigen Fakultäten der FAU beherbergt Nürnberg Kunst- und Fachhochschulen. Der CV ist in Nürnberg durch e.v. KDStV Ostmark vertreten.

Forchheim, eines der Ziele des Sonntags ist eine der geschichtsträchtigsten Städte Frankens. In dem erstmals 805 als Pfalz erwähnten Ort fanden die Königswahlen von Ludwig dem Kind 900 und Konrad I. 911 statt. 1007 kam es an das Bistum Bamberg. Um das Jahr 1200 zur Stadt erhoben, wurde Forchheim als südliche Grenzfestung des Bistums Bamberg ausgebaut und bot dem Bamberger Fürstbischof mehrfach Zuflucht bei Belagerungen. Forchheim kam 1806 zu Bayern und gilt als Tor zu der touristisch bedeutsamen Fränkischen Schweiz.

Das markgräfliche Schloss in Erlangen Nürnberger BurgDer Schöne Brunnen vor der FrauenkircheRathaus Forchheim

Die Bilder zeigen das markgräfliche Schloss mit der Friedrich-Alexander-Universität in Erlangen, die Nürnberger Burg, den Schönen Brunnen auf dem Hauptmarkt von Nürnberg vor der Frauenkirche und das Rathaus in Forchheim. Bildernachweis: H.Helmlechner, Wikimedia Commons, DALIBRI, Wikimedia Commons, Franzfoto, Wikimedia Commons und Tilman2007, Wikimedia Commons.

Wir danken Cbr. Prof. P. Hermanek, Nc für die Organisation.

Programm

Freitag, 19. April
19:00 Begrüßung und gemeinsames Abendessen
Samstag, 20. April
10:00 Stadtführung Altstadt Nürnberg (u.a. Lorenzkirche, Hauptmarkt, Frauenkirche, Dürerhaus, Burg)
12:30 Bratwurstessen in der historischen Bratwurstkücke beim Weißen Turm
14:00 Museumsbesuch mit Führung:
wahlweise Germanisches Nationalmuseum, Spielzeugmuseum oder Verkehrsmuseum
17:00 Heilige Messe
19:30 Gemeinsames Festliches Abendessen
Sonntag, 21. April
10:00 Rundfahrt durch Erlangen, Stadtführung Forchheim
12:00 Gemeinsames Mittagessen Annaberg bei Forchheim
13:30 Rückfahrt zum Hotel

Weitere Informationen

Weitere Informationen sind für Mitglieder des Altherrenlandesbundes nach erfolgtem Login verfügbar