Archäologische Funde in der Gegend um Wien, der Hauptstadt Österreichs, gehen bis auf die Altsteinzeit zurück. Ab der Jungsteinzeit geht man von einer kontinuierlichen Besiedlung des Wiener Beckens aus. Während der Römerzeit, vom ersten bis ins fünfte Jahrhundert n. Chr. befand sich im Bereich des heutigen Wiener Stadtzentrums ein Militärlager mit der angeschlossenen Zivilstadt Vindobona. Nach einer Siedlungsunterbrechung wird der Begriff „Wenia“ 881 urkundlich erstmals erwähnt.
Der Aufschwung Wiens begann mit der Niederlage der Ungarn auf dem Lechfeld 955. Im Rahmen der 976 von den Babenbergern errichteten Grenzmark „Ostarichi“ nahm Wien eine Grenzposition zu Ungarn ein. 1155 verlegte Heinrich Jasomirgott seine Hauptstadt von Klosterneuburg nach Wien, das bereits ein Jahr später nach der Gewährung des Privilegium Minus zur Residenz eines Herzogstums wurde. In der Folge bekam Wien 1221 das Stadt- und Stapelrecht verliehen. Ein weiterer Aufschwung folgte, als die Habsburger Wien ab 1438 zur Residenz des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation machten und Wien ab 1469 mit dem rechts oben gezeigten Stephansdom zum Bischofssitz wurde.
Nach der Gegenreformation und zwei Türkenbelagerungen wurde Wien weitgehend barockisiert. Nach dem Sieg über Napoleon wurden auf dem Wiener Kongress die politischen Verhältnisse in Europa neu geordnet. Nach der Zeit des Vormärz und der Märzrevolution erfolgte ab 1850 eine Stadterweiterung, in deren Folge die Ringstraße auf dem Areal der geschliffenen Stadtbefestigung entstand. Mit Beginn der Industrialisierung ab der Mitte des 19. Jahrhunderts erlebte Wien einen starken Bevölkerungszuwachs durch Zuzug aus den Kronländern. In die Periode bis zum Ausbruch des Ersten Weltkriegs fällt auch die Blütezeit der Stadt.
Nach Ende des Ersten Weltkriegs erschien Wien als überdimensionierte Hauptstadt des nunmehrigen Kleinstaats Österreichs. 1920 schließlich wurde Wien als eigener Bundesstaat definiert und aus Niederösterreich heraus gelöst. Nach der Zwischenkriegszeit mit ihren gerade in Wien dramatisch verlaufenden Konflikten zwischen der christlichsozialen Bundesregierung, der sozialdemokratisch geprägten Bevölkerung und später auch den immer weiter aufkeimenden illegalen Nationalsozialisten sowie der Zeit des Zweiten Weltkriegs war Wien bis zur Unterzeichnung des Staatsvertrags 1955 ähnlich wie Berlin in vier Besatzungszonen unterteilt.
Heute ist Wien die Bundeshauptstadt Österreichs mit Sitz der Bundesregierung, zugleich ein Bundesland mit Sitz der Wiener Landesregierung, Bischofssitz der Erzdiözese Wien, Metropolitansitz der Kirchenprovinz Wien, Sitz des Präsidenten der Islamischen Glaubensgemeinschaft in Österreich, Bischofssitz der russisch-orthodoxen Eparchie Österreich, Bischofssitz des Evangelischen Oberkirchenrates A.B. in Österreich und Sitz des Landessuperintendenten des reformierten Oberkirchenrates H.B. in Österreich. Wien ist seit 1965 Sitz der Organisation erdölexportierender Länder (OPEC), seit 1979 die dritte UNO-Stadt nach Genf und New York und seit 1995 Sitz der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE). Seit 1996 sind Schloss und Park von Schönbrunn Teil des Weltkulturerbes, seit 2001 auch das historische Zentrum von Wien.
Mit der 1365 gegründeten Universität Wien (Alma Mater Rudolphina Vindobonensis) besitzt Wien die älteste und größte Universität im deutschen Sprachraum. Die führende Stellung als Universitätsstandort in Österreich begründen auch die in Wien ansässige, 1692 gegründete Akademie der bildenden Künste Wien, die 1765 von Maria Theresia gegründete Veterinärmedizinische Universität Wien, die 1815 gegründete Technische Universität Wien, die 1817 gegründete Universität für Musik und darstellende Kunst Wien, die 1867 als Kunstgewerbeschule gegründete Universität für angewandte Kunst, die 1872 gegründete Universität für Bodenkultur Wien, die 1898 gegründete Wirtschaftsuniversität Wien, die 1981 gegründete Webster University Vienna, die 1994 gegründete FHWien der WKW, die 1994 gegründete FH Technikum Wien, die 1996 gegründete Fachhochschule des bfi Wien, die 2001 gegründete FH Campus Wien, die 2003 gegründete Lauder Business School, die 2004 als eigenständige Universität gegründete Medizinische Universität Wien, die 2005 aus dem 1945 gegründeten Konservatorium Wien hervorgegangene Musik und Kunst Privatuniversität der Stadt Wien, die 2005 gegründete Sigmund Freud PrivatUniversität Wien, die 2007 gegründete Modul University Vienna, die 2007 gegründete Pädagogische Hochschule Wien sowie die 2007 gegründete Kirchliche Pädagogische Hochschule Wien/Krems mit einem der beiden Standorte in Wien.
Bildernachweis: Rudolf von Alt, Wikimedia Commons
ÖCV-Verbindung(en):
K.a.V. Norica (Nc) Wahlspruch: numquam incerti |
|
K.Ö.St.V. Austria-Wien (AW) Wahlspruch: pro aris et focis |
|
K.Ö.St.V. Rudolfina (Rd) Wahlspruch: nec aspera terrent |
|
K.Ö.H.V. Nordgau Wien (NdW) Wahlspruch: Vaterland und Glaube |
|
K.Ö.St.V. Kürnberg (Kb) Wahlspruch: für Gott, Volk und Heimatland |
|
K.a.V. Saxo-Bavaria-Prag in Wien (S-B) Wahlspruch: Ewigkeit geschwor'nen Eiden |
|
K.Ö.St.V. Nibelungia (NbW) Wahlspruch: Viel Feind, viel Ehr |
|
K.Ö.H.V. Rugia (Rg) Wahlspruch: vom Volk, fürs Volk |
|
K.a.V. Marco-Danubia (M-D) Wahlspruch: für Ehre und Recht |
|
K.Ö.H.V. Franco-Bavaria (F-B) Wahlspruch: Treu dem Volke, Treu dem Glauben |
|
K.Ö.St.V. Aargau (Aa) Wahlspruch: Gott und unser Recht |
|
K.Ö.H.V. Amelungia (Am) Wahlspruch: numquam retro |
|
K.H.V. Babenberg Wien (BbW) Wahlspruch: Stark durch Treue, stark im Glauben |
|
K.Ö.H.V. Alpenland (Alp) Wahlspruch: Treu und frei |
|
K.a.V. Bajuvaria (Baj) Wahlspruch: für Volk und Glauben |
|
K.a.V. Danubia (Dan) Wahlspruch: per aspera ad astra |
|
Ö.k.a.V. Rhaeto-Danubia (Rt-D) Wahlspruch: in fide firmitas |
|
K.Ö.H.V. Pannonia (Pan) Wahlspruch: pro deo et patria |
|
K.Ö.H.V. Mercuria (Merc) Wahlspruch: für Glaube, Freiheit, Wissen |
|
K.Ö.H.V. Sängerschaft Waltharia (Walth) Wahlspruch: Deutsch in Lied und Art |
|
K.a.V. Austro-Peisonia (A-P) Wahlspruch: für Gott und Heimat |